Das Autonome Zentrum Köln ist ein selbstorganisierter Raum für Politik, Kultur und Begegnung. Hier treffen sich Menschen aus unterschiedlichen sozialen, politischen und kulturellen Zusammenhängen, um gemeinsam Veranstaltungen, Projekte und den Alltag im Haus zu gestalten – jenseits von Konsumzwang und kommerziellen Interessen.
Das AZ ist kein Dienstleistungsbetrieb, sondern lebt davon, dass viele Menschen Verantwortung übernehmen und miteinander entscheiden, was hier passiert.
Das Autonome Zentrum ist, was wir daraus machen. Es steht offen für alle, die Lust haben, in einem emanzipatorischen Rahmen zusammenzukommen, sich kennen zu lernen und selbst aktiv zu werden. Wenn wir auf uns selbst und auf alle anderen Acht geben, ist hier der Ort, unsere Bedürfnisse nach Selbstbestimmung, Solidarität und einem besseren Leben zu verwirklichen.
Jede:r kann Veranstaltungen organisieren und so das AZ mit Leben füllen. Das AZ ist ein Treffpunkt für organisierte und nicht-organisierte Menschen aus den verschiedensten sozialen, politischen und kulturellen Zusammenhängen. Es bietet einen unkommerziellen Raum für Ausstellungen, Infoveranstaltungen, Gruppentreffen, Konzerte, Parties, Kneipe, Essen, Kino und vieles mehr. Die Angebote sind nach Möglichkeit kostenlos oder zumindest so günstig wie möglich. Das AZ ist aber nicht die billige Alternative zum sonstigen Kulturangebot. Im AZ wird entlang emanzipatorischer Inhalte parteiunabhängige Politik und Kultur betrieben. Hier können kollektive Formen des Zusammenlebens und Zusammenarbeitens ausprobiert, reflektiert und weiterentwickelt werden.
Damit sich im AZ alle in gleicher Weise einbringen können, soll es keine formellen Hierarchien geben. Genauso besteht der Anspruch, auch informelle Hierarchien offenzulegen und abzubauen. Entscheidungen werden gemeinsam im Konsens getroffen. Dadurch werden Diskussionen angeregt und Kontroversen ausgetragen. Eine Mehrheit hat nicht die Möglichkeit, ihre Interessen gegen die anderer durchzusetzen. Das lässt sich nur umsetzen, wenn sich auch alle zutrauen sich einzubringen und sich an Planung und Durchführung der Abläufe beteiligen. Das Gelingen der Veranstaltungen und der Fortbestand des AZ liegen bei verantwortungsbewussten Besucher:innen, die sich immer als handelnde Subjekte und nicht als passive Konsument:innen wahrnehmen.
Eine Gesellschaft, in der alle Menschen in Würde leben können, erfordert einen respektvollen und wertschätzenden Umgang miteinander. Im AZ werden sexistische, rassistische, antisemitische, queer-, trans- oder homofeindliche und andere unterdrückende oder ausgrenzende Verhaltensweisen nicht geduldet. Das AZ versucht einen relativ sicheren Raum zu schaffen, in dem niemand aufgrund zugeschriebener oder gewählter Attribute diskriminiert wird und Betroffene im Fall eines Übergriffs Unterstützung finden.
Gesellschaftliche Verhältnisse spiegeln sich im persönlichen Verhalten wider und werden durch dieses reproduziert. Wer diese angreifen will, muss auch die eigenen Verhaltensweisen gegenüber anderen und auch Ausschlüsse und Hierarchien in den eigenen Strukturen immer wieder reflektieren. Das AZ bietet die Möglichkeit, Strukturen, Handlungsweisen und Praxen für eine freie Gesellschaft zu entwickeln. Weil Herrschaftsverhältnisse individuell nicht zu überwinden sind, schafft das AZ eine kollektive Perspektive, die über Staat, Kapital und Patriarchat hinausreicht.
Das AZ bietet einen Raum, von dem aus in die Gesellschaft interveniert werden kann - und muss. Es ist der Startpunkt für den Angriff auf die beengenden und unterdrückenden gesellschaftlichen Verhältnisse.
Das Autonome Zentrum Köln hat eine längere Geschichte mit Besetzungen, Kämpfen um Räume, Umzügen und vielen Jahren selbstorganisierter Praxis.
Die Anfänge des AZ reichen zurück bis in die 1980er Jahre, als in vielen Städten autonome Zentren entstanden sind.
Anlässlich von 10 Jahren Bestehen des AZ Köln wurde im April 2020 eine virtuelle Ausstellung zur AZ-Geschichte zusammengestellt. Sie gibt Einblicke in Ereignisse, Konflikte, Kampagnen und Alltagsdokumente aus dieser Zeit.
Unterschiedliche Generationen von Gruppen und Projekten haben das Haus geprägt und verändert. Es gab immer wieder Herausforderungen und Kämpfe um den Erhalt des Raumes.
Heute ist das AZ ein lebendiger Ort mit vielen verschiedenen Gruppen, Projekten und Veranstaltungen, die den selbstorganisierten Raum nutzen und gestalten.
Die Zukunft des AZ hängt davon ab, dass Menschen weiterhin Verantwortung übernehmen und gemeinsam daran arbeiten, den Raum zu erhalten und weiterzuentwickeln.
Das AZ ist ein offener Raum, der für alle zugänglich sein soll. Gleichzeitig gibt es strukturelle Barrieren und Herausforderungen, an denen wir gemeinsam arbeiten.
Das AZ veröffentlicht immer wieder Kommuniqués, Stellungnahmen und andere Texte – zum Beispiel zu politischen Entwicklungen, Räumungsdrohungen, Vertragsverhandlungen mit der Stadt, Kampagnen oder internen Prozessen.
Anleitungen und Informationen für alle Nutzer:innen des AZ
Offizielle Mitteilungen und Stellungnahmen des AZ
Einblicke in die Geschichte, Aktivitäten und das Leben im Autonomen Zentrum Köln